Kittec Brennofen-Linien erklärt

Linie	Bauart & Form	Typische Nutzung	Strom / Energie	Stärken auf einen Blick
CB Classic-Line	Elektrischer Toplader, rund	Einsteiger, Hobby, kleine Bildungsräume	meist 230 V, bis 1320 °C	Plug & Play, kompakt, solide Allrounder für den Einstieg
CBN Classic-Line	Elektrischer Toplader, rechteckig	Platten, Serien, effizient nutzbare Fläche	230/400 V (modellabhängig), bis 1320 °C	Mehr Stellfläche pro Liter, ideal für Teller & Aufbaustücke
SQ Squadro	Elektrischer Toplader, quadratisch	Ateliers, Schulen, Kursbetrieb mit viel Glasurbrand	230/400 V (modellabhängig), bis 1320 °C	Sehr homogene Brände, kompakte Außenmaße, gutmütig im Handling
CT Classic-Line	Elektrischer Frontlader, rechteckig (CT-3 / CT-5)	Ateliers, Werkstätten, Bildungseinrichtungen	400 V, bis 1320 °C	Ergonomisch, professionell, starke Homogenität – besonders bei CT-5
X Professional-Line	Elektrischer Frontlader, verstärkte Bauweise	Profi-Studios, Hochschulen, Manufakturen	400 V, bis 1320 °C	Maximale Gleichmäßigkeit, Dauerbetrieb, höchste Ansprüche an Glasurbrand
CBR Classic-Line	Gas-Toplader	Raku, Reduktionsbrand, experimentelle Oberflächen	Gas (Propan/Butan)	Schockfest, mobil einsetzbar, ideal für Raku und Workshops
CBG	Gas-Frontlader, großvolumig	Große Studios, Skulptur, Ausbildung	Gas (Mehrbrennersysteme)	Große Kammern, kontrollierter Gasbrand, robuste Türmechanik

Im nächsten Schritt schauen wir uns die Lines im Detail an – jeweils mit typischen Anwendungsbeispielen, damit du dich wiederfindest.

CB Classic-Line – der kompakte Rundofen für den Einstieg und kleine Werkstätten

 

Die CB Classic-Line ist für viele der erste eigene Brennofen. Sie ist rund, kompakt und in vielen Modellen mit 230 V betreibbar. Das macht CB besonders attraktiv für alle, die in einem Hobbyraum, Keller oder einer Mietwohnung mit Keramik starten und keinen Drehstrom legen lassen möchten.

In der Praxis sieht das so aus: Du drehst oder baust Schalen, Becher, kleine Vasen und Figuren, stellst sie in den Ofen, fährst einen Schrühbrand und danach einen Glasurbrand – fertig. Solange du in dieser Größenordnung und Frequenz unterwegs bist, liefert ein CB-Ofen zuverlässig gute Ergebnisse.

Die Rundform hat dabei zwei Seiten: Sie ist platzsparend und intuitiv, verschenkt aber etwas Stellfläche. Sobald du beginnst, breitere Teller, längere Platten oder größere Serien zu brennen, wirst du merken, dass du viel „Tetris“ spielst, um alles unterzubringen.

Wenn du dich in einem dieser Bilder wiederfindest, ist CB meist eine gute Wahl:

• Du brennst ein- bis zweimal pro Woche.
• Deine Stücke sind eher kompakt als ausladend.
• Du willst erst einmal solide starten, ohne gleich in die Profiklasse zu gehen.
• Du hast kein 400-V-Setup und willst nicht an der Elektrik arbeiten lassen.

Die technische Basis – keramikfaserfreie Ausmauerung, geschützte Heizspiralen in Rillensteinen und bewährte TC-Steuerungen – sorgt dafür, dass CB-Öfen in vielen Werkstätten jahrelang unauffällig ihren Job machen.

CBN Classic-Line – rechteckige Toplader, wenn du endlich Stellfläche brauchst

Spätestens wenn die ersten Teller, Platten oder breiteren Schalen anstehen, zeigt die Rundform eines Ofens ihre Grenzen. Man dreht, schiebt, kippt – und hat dennoch das Gefühl, Platz zu verschenken. Genau hier setzt die CBN Classic-Line an: rechteckige Brennkammern, die sich an der Logik deiner Werkstücke orientieren.

Ein CBN fühlt sich im Alltag deutlich „größer“ an, als es die Literzahl vermuten lässt. Du kannst Stützen in klaren Reihen stellen, Brennplatten sauber ausnutzen und Serien so packen, dass du nicht bei jedem Brand das Layout neu erfinden musst. Wer einmal mehrere Tellerlagen in einem CBN sauber aufgebaut hat, möchte nur ungern zurück zum runden Ofen.

Typische Situationen, in denen CBN viel Stress aus deinem Brennalltag nimmt:

• Du machst regelmäßig Teller, Servierplatten oder große Tassenserien.
• Du nutzt Brennsets mit mehreren Ebenen und willst diese strukturiert bestücken.
• Du stellst fest, dass dein runder Ofen „voll“ ist, obwohl gefühlt noch Platz wäre.

CBN ist damit eine der sinnvollsten Linien für alle, die ernsthaft arbeiten, aber beim Toplader bleiben wollen. Die rechteckige Kammer bringt Ordnung, Effizienz und Ruhe in das Beladen – ohne den Sprung in die Frontladerpreisklasse.

SQ Squadro – quadratische Brennräume für gleichmäßige Glasurbrände

Die SQ Squadro-Line ist so etwas wie der Geheimtipp im KITTEC-Sortiment. Quadratische Brennräume sind eine sehr gute Antwort auf die Frage, wie man Homogenität, Platznutzung und Außenmaße in ein stimmiges Verhältnis bringt. Weder Rundung noch extremer Rechteckcharakter – sondern ein kompakter, gut beladbarer Innenraum.

In vielen Schulen, Kurswerkstätten und Ateliers sieht man SQ-Öfen, weil sie ein verlässliches, gleichmäßiges Brandbild liefern – unabhängig davon, wer gerade brennt. Glasurtöne wiederholen sich, Ränder laufen sauber aus, und es gibt weniger Überraschungen zwischen oberster und unterster Ebene.

SQ passt besonders gut, wenn:

• du häufig Glasurbrände fährst und Wert auf gleichmäßige Ergebnisse legst,
• du bei begrenztem Platz dennoch eine gut nutzbare Grundfläche möchtest,
• in deinem Umfeld mehrere Personen mit dem Ofen arbeiten (Kurse, Gemeinschaftswerkstatt).

Während CBN maximale Stellfläche liefert, ist SQ die Linie, die ein sehr ausgewogenes Verhältnis aus Homogenität, Nutzfläche und Kompaktheit bietet. Wenn du viel glasierst und ein „gut artiges“ Brandverhalten möchtest, ist SQ oft die richtige Wahl.

CT Classic-Line – Frontlader, wenn Keramik Teil deines Berufsalltags ist

Der Schritt vom Toplader zum Frontlader ist weniger ein Upgrade, sondern eher ein Wechsel der Kategorie. Mit einem CT-Ofen veränderst du deinen gesamten Arbeitsablauf: Du belädst auf Augenhöhe, kannst Ebenen exakt einstellen, schwere Stücke ohne Verrenkungen platzieren und bekommst eine ganz andere Kontrolle über den Innenraum.

CT-Öfen sind für den Dauereinsatz in Ateliers, Werkstätten und Bildungseinrichtungen konstruiert. Die dreischichtige, keramikfaserfreie Isolierung, die mörtelfreie Ausmauerung und robuste Türmechanik sind auf lange Laufzeiten ausgelegt. Die Brandbilder sind deutlich homogener als bei vielen Topladern – besonders in den größeren Volumina.

Innerhalb der CT-Line gibt es zwei wichtige Varianten:

• CT-3: Beheizung über Seiten und Rückwand. Sehr gute Homogenität für Schrüh- und Glasurbrand, ideal für gemischte Nutzung mit vielen Standardaufgaben.
• CT-5: Beheizung über Seiten, Rückwand, Boden und Tür. Maximale Gleichmäßigkeit im gesamten Brennraum, besonders interessant für anspruchsvolle Glasuren, dickere Stücke und Anwender, die stark reproduzierbare Ergebnisse brauchen.

Wenn du regelmäßig brennst, Kurse gibst, verkaufst oder mit komplexeren Glasuren arbeitest, ist CT die Linie, ab der sich ein Brennofen nicht mehr wie „ein Gerät“ anfühlt, sondern wie eine verlässliche Produktionsbasis.

X Professional-Line – wenn maximale Homogenität oberste Priorität hat

Die X Professional-Line ist für Anwender gedacht, die im Glasurbrand an die Grenze dessen gehen, was reproduzierbar und kontrollierbar ist. Konstruktion, Masse und Beheizung sind hier noch einmal konsequenter auf Stabilität und Gleichmäßigkeit ausgelegt als bei CT.

X-Öfen sind oft dort zu finden, wo:

• täglich gebrannt wird,
• hohe Stückzahlen oder große Objekte im Spiel sind,
• Glasuren auf hohem Niveau entwickelt oder reproduziert werden,
• Ausbildung auf professionellem Standard stattfindet (Kunsthochschulen, Fachschulen).

Wenn Glasurbrandqualität, Reproduzierbarkeit und Dauerbetrieb zentrale Themen für dich sind, ist X die konsequenteste Linie im elektrischen Segment von KITTEC.

CBR Classic-Line – Gas, Raku und lebendige Oberflächen

Elektrische Öfen sind ideal, wenn es um kontrollierte, oxidierende Brände geht. Für Raku, Reduktionsbrand und bewusst „lebendige“ Oberflächen brauchst du jedoch Gas. Die CBR Classic-Line ist genau dafür gemacht: schockfeste Ausmauerung, robuste Brennertechnik und eine offene Bauart, die schnelle Temperaturwechsel zulässt.

Typische Einsatzszenarien sind:

• Raku-Workshops im Freien,
• Reduktionsbrände mit gezielter Flammenführung,
• experimentelle Oberflächen und Spezialglasuren.

CBR ergänzt elektrische Linien wie CB, CBN, SQ, CT oder X – er ersetzt sie nicht. Viele Werkstätten haben einen elektrischen Ofen für Schrüh- und Glasurbrände und zusätzlich einen CBR für Raku und Experimente.

CBG – Gas-Frontlader für große Formate und ambitionierte Studios

CBG ist die Gas-Antwort auf große keramische Projekte: Frontlader, große Brennkammern, mehrere Brenner und eine stabile, massive Konstruktion. Diese Linie wird dort eingesetzt, wo große Skulpturen, Installationen oder Serien unter Gasbedingungen gebrannt werden sollen – häufig in Ausbildungsstätten, großen Ateliers oder spezialisierten Studios.

Wenn Gasbrand ein zentraler Teil deiner künstlerischen Sprache ist und du nicht nur kleine Raku-Stücke, sondern große Arbeiten brennen willst, ist CBG die konsequente Wahl.

Fazit: Die Line bestimmt deinen Alltag, das Modell nur noch die Größe

KITTEC bietet nicht einfach „viele Ofenmodelle“, sondern klar definierte Linien, die für unterschiedliche Arten zu arbeiten entwickelt wurden. Die wichtigste Erkenntnis ist: Wenn du die passende Linie gefunden hast, ist die Wahl des Modells nur noch eine Volumenfrage.

Runde CB-Öfen sind perfekt für den Einstieg und kleine Räume. Rechteckige CBN-Toplader bringen Ordnung und Stellfläche in deinen Brandalltag. SQ liefert quadratische Brennräume mit hoher Homogenität. CT-Frontlader holen dich in die professionelle, ergonomische Welt des Brennens. X ist für höchste Ansprüche an Reproduzierbarkeit gebaut. CBR und CBG schließlich öffnen die Tür zur Gas- und Raku-Welt.

Wenn du dir unsicher bist, welche Line am besten zu deinen Arbeiten, deinem Raum und deinem Budget passt, lohnt sich eine kurze, ehrliche Beratung. Beschreibe einfach, wie du aktuell brennst, welche Stücke du machst und wie sich dein Studio in den nächsten Jahren entwickeln soll – und wir können gemeinsam eingrenzen, welche KITTEC-Linie deine Keramik auf das nächste Level hebt.